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Deutsche
Raketenspezialisten im Dienste Stalins
Das
Jahr 1945. Spezialeinheiten der Siegermächte durchkämmen das
zerstörte Deutschland nach geeigneter Beute. Die
V2-"Wunderwaffe" steht auf
der Wunschliste ganz oben. Das besondere Augenmerk Stalins gilt
dabei den deutschen Fachleuten.
Den führenden Mann der V2-Entwicklung - Wernher von Braun -
hatten freilich bereits die Amerikaner "erbeutet". Die
Sowjets müssen sich zunächst mit Helmut Grötrupp begnügen, der
in Peenemünde ebenfalls zu den führenden Köpfen zählte.
Bereits im Sommer 1945 rekrutieren sie schon 5.000 deutsche
Spezialisten und beginnen mit der neuen Belegschaft in
Bleicherode/Harz, wo die V2-Raketen in Serie produziert wurden,
die größte Waffenfabrik der Nazis zu reaktivieren.
Die Aussichten für Grötrupp, Albring und die anderen Fachleute
sind verlockend: Lebensmittel, gute Bezahlung, feste Arbeitsverträge.
Niemand rechnete mit einer Deportation nach Russland.
Mit
dem 22. Oktober 1946 müssen dann alle Pläne über den Haufen
geworfen werden. Im Morgengrauen erscheinen sowjetische
Spezialkommandos und konfrontieren die überraschten Deutschen mit
der Botschaft: "Auf Befehl der sowjetischen Militäradministration
müssen Sie fünf Jahre in der Sowjetunion arbeiten. Sie können
Ihre Frau und Kinder mitnehmen und so viele Sachen wie Sie wollen
..."
Die Reise geht nach Gorodomlja, einer abgelegenen Gegend, 400 km
von Moskau entfernt. Eine Reise in eine ungewisse Zukunft.
Der Film erzählt das Schicksal der deutschen
"Raketensklaven": Deportation, Alltag in der Fremde,
Leben im "Goldenen Käfig", Hoffnungen und
Hoffnungslosigkeit ... Im Mittelpunkt steht dabei die Geschichte
von Werner Albring, der erst 1953 mit seiner Familie zurückkehren
konnte und in Dresden eine neue Heimat fand. Ein Film über
Hintergründe, Methoden und Ziele des wohl größten "Know
how Deals" im Kalten Krieg, um den sich bis in die Gegenwart
Mythen und Legenden ranken. Für viele gelten die deutschen
Raketenmänner bis heute als die eigentlichen Väter der
sowjetischen Weltraumerfolge.
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